- Erfolgreich
- Beantwortet
Für eine familienfreundliche Badi, die den Namen verdient.
Beschreibung:
Die Badi Schinznach wird aktuell renoviert und erweitert, am 20. Mai erfolgt die Saisoneröffnung. Neu gibt es eine Breitwellenrutschbahn sowie ein 3-Meter-Sprungbrett.
Das Nichtschwimmerbecken war bisher für Familien mit Kindern sehr gut angelegt: Auf der breiten Treppe konnten die Kleineren spielen und die Wassertiefe von 70 bis 80 cm war ideal für die Wassergewöhnung. Zufriedene Kinder, entspannte Eltern.
Das neue Nichtschwimmerbecken beginnt nun bei 112 cm und senkt sich bis zu 135 cm. Mit dieser Tiefe kann die Altersgruppe der 3- bis 9-jährigen Kinder nicht oder kaum mehr in diesem Becken stehen und wird somit vom Badevergnügen ausgeschlossen. Dies ist in unseren Augen keine familienfreundliche Badi mehr.
Erste Rückfragen bei der Baukommission ergaben, dass diese Tiefe seit Beginn so geplant und auf den Plänen ersichtlich gewesen sei. An der Gemeindeversammlung in Schinznach vom Juni 2015 wurde hingegen wie folgt informiert:
"Das bestehende Mehrzweckbecken mit verschiedenen Wassertiefen wird GRUNDSÄTZLICH BEIBEHALTEN, gegen Norden erweitert und den neuen Bedürfnissen angepasst. (...) Die Sprunggrube erfüllt die bfu-Vorschriften nicht mehr. Aus diesem Grund wird das neue Edelstahlbecken so weit aus dem alten Becken herausgehoben, damit die Wassertiefe in Zukunft für ein 1-Meter- und ein 3-Meter-Sprungbrett genügen."
Vorgeschlagene Lösung:
Die Partnergemeinden lassen über einen nachträglichen Kredit abstimmen, damit das Nichtschwimmerbecken wieder der Wassergewöhnung dienen kann und alle Kinder sich wohl fühlen dürfen. Dazu braucht es eine Wassertiefe von 72 bis 95 cm sowie eine breit angelegte Treppe mit sanftem Einstieg.
Offizielle Antwort:
Die Schwimmbadkommission hat bereits zu den Fragen der AZ Stellung genommen und möchte diese Antwort auch hier nochmals dem Petionär zur Verfügung stellen.
- Was sagen Sie zu dieser Petition/wie kommt dieses Anliegen bei Ihnen an?
Antwort: Wir nehmen dieses Anliegen sehr ernst und haben Verständnis dafür. Das Schwimmbad hat sich durch die Sanierung in verschiedenen Bereichen verändert. Wir finden es schade, dass die Petitionäre nicht zuerst das Gespräch mit der Baukommission gesucht hat. Es wäre für beide Seiten einfacher und zielführender gewesen, die Differenzen und Unklarheiten an einem Tisch zu besprechen.
- Haben Sie von diesem Anliegen etwas gewusst/gab es ähnliche Vorschläge schon früher?
Antwort: Nein wir haben erst im April 2017 davon erfahren. Zuvor ging bei uns nie Kritik in diese Richtung ein. Die Baugesuchspläne lagen in den vier Gemeinden Scherz, Schinznach, Schinznach-Bad und Veltheim während 30 Tagen öffentlich auf. Während der Auflagefrist sind in allen Gemeinden keine Einwendungen eingegangen.
- Warum ist das Wasser in der Badi neu tiefer als früher? Warum ist die Badi Schinznach trotzdem auch in Zukunft familienfreundlich?
Antwort: Bei einer Umfrage unter unseren Badigästen war eine Sprunganlage mit einem 1 und 3 Meter Brett mit Abstand auf dem Spitzenplatz der Wünsche. Deshalb haben die Verantwortlichen nach Lösungen für die Sprunganlage gesucht. Um die bfu-Richtlinien für die Sprunganlage zu erfüllen, musste die Wassertiefe 50 cm vergrössert werden. Auch Schwimmer störten sich an der geringen Wassertiefe im Schwimmerbecken. Deshalb entschlossen wir uns, den Beckenrand um 50 cm zu erhöhen. Diese Erhöhung zieht sich zwangsläufig durch das gesamte Becken; auch der Nichtschwimmerteil ist davon betroffen. Gemäss bfu-Empfehlungen weist ein Nichtschwimmerbecken eine maximale Tiefe von 135 cm auf und wird mit einer 10 %-igen Neigung versehen, was bei unserem Nichtschwimmerbecken bei einer Tiefe von 112 cm endet. Somit entspricht das Nichtschwimmbecken den Empfehlungen der bfu. Da das neue, 50 cm höhere Stahlbecken ins bestehende Betonbecken eingepasst wurde, war die Bodentiefe gegeben. Eine Beibehaltung der geringen Wassertiefe im Nichtschwimmerteil wäre nur mit erheblichen finanziellen Mehrkosten möglich gewesen. Der Nichtschwimmerteil entspricht den technischen Empfehlungen in allen Belangen.
Das ursprüngliche 4.7 Mio.-Projekt mit einem zusätzlichen Becken wurde an der Urnenabstimmung in Schinznach-Bad verworfen. Daher war Sparen angesagt. Dieser Sparmassnahme sind der alte Beckenkopf und dadurch auch die geringe Wassertiefe im Nichtschwimmerbecken zum Opfer gefallen.
Unsere Badi ist immer noch sehr familienfreundlich, da alle Kinder mit Schwimmhilfen das neue Nichtschwimmerbecken benutzen können. Die beiden Treppen links und rechts lassen Raum zum Sitzen und der angegliederte Holzrost bietet Möglichkeiten für die Eltern, direkt am Becken zu sitzen.
Wir haben eine Breitwellenrutsche, den Sprungturm und zwei neue attraktive Spielgeräte installiert. Wir sind sicher, dass bei uns alle Altersgruppen auf ihre Rechnung kommen.
Zudem können kleine Kinder bereits in untiefem Wasser ertrinken und es ist auch bei einer Wassertiefe von 60 cm nicht verantwortbar, dass kleine Kinder ohne -Schwimmhilfen und elterliche Betreuung im Wasser spielen. Die Verantwortung dafür liegt natürlich im Ermessen der Eltern. Schon eine geringe Wassertiefe von einigen cm kann für ein Kleinkind gefährlich sein. Geraten kleine Kinder – aus welchem Grund auch immer – mit dem Kopf unter Wasser und sind sich das nicht gewohnt, so werden sie nicht schreien oder zappeln: Kleine Kinder bleiben still und reglos im Wasser liegen und könnten so ertrinken.
- Wurden die Stimmbürger an der Gemeindeversammlung nicht umfassend genug informiert?
Antwort: Wir haben vorgängig zu den Gemeindeversammlungen eine Informationsveranstaltung durchgeführt, an welcher die technischen Änderungen von Generalplaner Beck Schwimmbadbau AG aufgezeigt wurden. An den Gemeindeversammlungen wurde nicht explizit auf die Wassertiefen hingewiesen, sehr wohl aber auf die Erhöhung des Beckenrandes, welcher das gesamte Becken umschliesst und darauf schliessen lässt, dass auch im Nichtschwimmerbereich mit einer grösseren Wassertiefe zu rechnen ist. Die Pläne lagen auf allen Gemeinden öffentlich auf und haben Aufschluss über die effektiven Wassertiefen gegeben.
- Zur vorgeschlagenen Lösung: Was sagen Sie dazu? Ist diese zum jetzigen Zeitpunkt realistisch (mit nachträglichem Kredit, geringerer Wassertiefe und breit angelegter Treppe)?
Das Becken ist bereits fertig geschweisst und kann 3 Wochen vor Fertigstellung nicht mehr geändert werden. Eine Änderung ist mit hohen Kosten verbunden, da nicht nur das Becken fertiggestellt ist, sondern auch die ganze Wasserdurchströmung auf das gebaute Becken ausgelegt ist. Es ist nicht damit getan, das Becken für viel Geld einfach umzuschweissen, sondern es müsste auch die gesamte Badewassertechnik angepasst werden.
Eine Änderung des Beckens muss aufgrund der hohen Kosten also bei allen 4 Gemeinden wieder den vier Gemeindeversammlungen unterbreitet werden. Die Stimmberechtigten aller vier Gemeinden müssten dem Kreditantrag zustimmen.
Da wir im Moment also nichts mehr ändern können, wünschen wir uns, dass auch die Familien mit kleinen Kinder bei uns vorbeikommen und unser neues Becken ausprobieren. Vielleicht ergeben sich neue Chancen für die Kinder zum Plantschen und Schwimmen lernen, auch wenn das Becken rund 50 cm tiefer ist als zuvor. Manchmal ist man einfach zu sehr auf das, was man sich gewöhnt ist, fixiert und tut sich mit neuen Lösungen zuerst ein bisschen schwer.
Schwimmbadkommission Schinznach