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Verzicht auf den Kreisel "Rotholz"
Beschreibung:
Das Baudepartement des Kantons Aargau möchte die Aarauerstrasse K244 Eingangs Rupperswil ausbauen und die K471 von Auenstein her mit einem Spangenanschluss in den neu zu erstellenden Kreisel "Rotholz" einführen. Dafür sind Waldrodungen mit Rückbau eines Teilstückes der bestehenden K471 und Ersatzaufforstungen nötig. Dafür sollen 3 Millionen Franken aufgewendet werden. (Stand 2012) Die Gemeindeversammlung Rupperswil vom 23.November 2012 hatte dem Gemeindebeitrag mehrheitlich zugestimmt. Dies nach der Intervention des Gemeindeammanns, dass der Kanton die Hauptkosten trage und die Gemeinden zu Beiträgen verpflichtet werden können.
Seither ist ausser der Planung/Rodungsgesuch und Projektauflagen noch nichts geschehen. Der teilweise schadhafte Strassenbelag wurde im Herbst 2016 erneuert. In einem Postulat vom 4.November 2014 im Grossrat fand Sämi Richner aus Auenstein den Kreisel "Rotholz" überflüssig. Auch die Begründung des Baudepartements für den Kreiselbau, laut Walter Bolliger zur Verhinderung künftig möglicher Unfälle, ist keineswegs stichhaltig wie wir inzwischen aus höchst tragischen Unfällen wissen. In Zeiten, wo überall gespart werden muss, sollte an dieser gut ausgebauten und übersichtlichen Stelle auf unnötige Ausbauten verzichtet werden. Der Verkehr in alle Richtungen und zu allen Tageszeiten ist in Vergleich zu anderen Kantonsstrassen mit ca. 7000 Fz/Tg sehr mässig.
Vorgeschlagene Lösung:
Der Kanton Aargau verzichtet ersatzlos auf den Kreisel "Rotholz" und den damit zusammenhängenden Spangenanschluss der K471 von Auenstein her.
Offizielle Antwort:
Sehr geehrte Damen und Herren
Sie haben uns Ihr Schreiben vom 13. April 2017 mit der Petition Verzicht auf den Kreisel „Rotholz“ übermittelt.
Die Petition stellt folgende Forderung:
Das vorliegende Projekt, Rupperswil-Buchs IO/AO, K 244/K 471, Kreisel „Rotholz“ Fahrbahnverbreitung mit südseitigem Gehweg und Belagssanierung, ist ein Ressourcenverschleiss an Wald wie auch aus finanzieller Sicht. Auf den Kreisel „Rotholz“ und den damit zusammenhängenden Spangenanschluss der K 471 von Auenstein her sei ersatzlos zu verzichten.
Im Folgenden unsere Stellungnahme:
Der Regierungsrat ist zuständig für den Entscheid über das vorliegende Kantonsstrassenbauprojekt, dessen Baukosten Fr. 3‘172‘000.- betragen (§95 Abs. 4 des Gesetz über Raumentwicklung und Bauwesen [Baugesetz, BauG] vom 19. Januar 1993 [SAR 713.100]; vgl. § 13 Abs. 1 lit. b Verordnung über die Delegation von Kompetenzen des Regierungsrats [Delegationsverordnung, DelV] vom
- April 2013 [SAR 153.113]). Auf dieser Rechtsgrundlage wurde das vorliegende Projekt im August 2016 gutgeheissen.
Die Kantonsstrasse K 244 ist eine Hauptverkehrsstrasse, die von Aarau Rohr nach Wildegg führt. Am westlichen Dorfeingang von Rupperswil zweigt die K 244 ab und führt über Auenstein nach Veltheim. Auf dem Abschnitt der K244 zwischen Aarau Rohr und Rupperswil verläuft die kantonale
Randroute R510. Mit dem vorliegenden Projekt soll der Strassenabschnitt der K 244 von der Gemeindegrenze Buchs/Rupperswil (unmittelbar vor der Käterlistrasse) bis zum Rotholzweg saniert und für beidseitige Fahrradstreifen verbreitert werden. Südseitig der K 244 soll zudem ein Gehweg erstellt werden. Weiter ist anstelle der Verzweigung K°244/K 471 bei der Abzweigung Käterlistrasse ein Kreisel projektiert. Durch das Zusammenführen der beiden versetzt einmündenden Strassen (Käterlistrasse und K 471) im Kreisel sollen die Abbiegebeziehungen deutlich verbessert und die Konfliktstellen reduziert werden. Mit dem Kreisel soll zudem der Verkehrsknoten hervorgehoben und damit besser sichtbar gemacht werden. Insbesondere für Radfahrer werden zudem die Überquerungen der K 244 sowie die Anbindung an den Innerortsbereich besser und sicherer. Die geplante Übersteigfläche beim Kreisel ermöglicht zudem die sichere Überquerung der K 244 durch Fussgängerinnen und Fussgänger. Zudem dient der Kreisel als Eingangstor zum Innerortsbereich. Die im öffentlichen Interesse liegenden Zielvorgaben, insbesondere der Verkehrssicherheit sowie der Ökologie, werden mit dem im August 2016 vom Regierungsrat bewilligten Projekt umfassen erreicht.
Der Kreisverkehr ist ein gängiges Instrument für die Verbesserung der Verkehrssicherheit und wird im Kanton Aargau verbreitet erfolgreich angewendet. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) sagt klar, dass am richtigen Ort und nach den neuesten Erkenntnissen gebaute Kreisel eine höhere Verkehrssicherheit bieten! Zudem zeigen Unfallstatistiken, dass der Kreisel eine sehr effiziente Kreuzungsform ist, um Kollisionen markant zu senken.
Für die Realisierung des Projekts ist eine Rodung von 2‘204°m2 Wald nötig. Die Ersatzleistung erfolgt im Ausmass von 488 m2 an Ort und Stelle. Weitere 1‘934 m2 werden auf dem rückzubauenden Teil der K 471 geleistet.
Es trifft zu, dass das vorliegende Projekt im Vergleich mit einer einfachen Belagssanierung kurzfristig mehr Kosten verursacht. Aus wirtschaftlicher Sicht ist zu berücksichtigen, dass bereits ein grösseres Unfallereignis zu Kosten führen kann, welche die Kosten, die durch den Bau des Kreisels zusätzlich entstehen, übersteigen. Spätestens in einem solchen Fall ist die Wirtschaftlichkeit deutlich ausgewiesen. Das vorliegende Projekt erscheint auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten als sinnvoll.
Am geplanten Kreisel „Rotholz“ halten der Kanton Aargau und die betroffene Gemeinde Rupperswil weiterhin fest.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben und stehen für weitere Fragen gerne zur Verfügung.
Rolf H. Meier, Leiter Abteilung Tiefbau Kt. AG / Walter Bolliger, Projektleiter