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Für Tempo 30 auf der Märzengasse in Wettingen
Beschreibung:
Der Verkehr auf der Märzengasse in Wettingen hat in den letzten Jahren massiv zugenommen, nicht zuletzt auch wegen dem Schleichverkehr zwischen Ennetbaden und der Autobahn A1 via Schartenstrasse. Dieser Verkehr führt mitten durch den alten Dorfkern von Wettingen und hat die folgenden negativen Auswirkungen:
- Die Märzengasse dient als Schulweg, ist jedoch mit dem aktuellen Verkehr eine tägliche Gefahr für Schulkinder.
- Velofahrer fühlen sich auf der Märzengasse weder wohl noch sicher.
- Der Verkehrslärm ist für die Anwohner der Märzengasse eine grosse Belastung, dazu gehören viele sinnlose lautstarke Beschleunigungen.
- Mit dem neuen Alterszentrum, welches sich aktuell im Bau befindet, kommen viele ältere Leute ins Quartier und damit auf die Märzengasse.
- Die Märzengasse führt mitten durch das Wettinger Dorf, wo ein Gestaltungsplan spezielle Bauvorschriften vorgibt. Dieses geschützte Quartier wird durch die Märzengasse faktisch zweigeteilt.
Vorgeschlagene Lösung:
Wir fordern Tempo 30 auf der Märzengasse, damit diese wieder zu einer "Gasse" wird, wo auch Schulkinder und Velofahrer ihren Platz finden. Die Lärmemissionen werden halbiert und niemand wird damit markant benachteiligt. Die Tempo 30-Lösung hat praktisch nur Vorteile. Die Durchfahrt ist weiterhin möglich, sie dauert einfach ein paar Sekunden länger. Die zum Teil sehr lautstarken Beschleunigungen nach der Einfahrt in die Märzengasse sowie nach der neu erstellten Verengung würden mit Tempo 30 wegfallen.
Das Anliegen wird von den meisten Anwohnern sowie auch vom Quartierverein Wettingen Dorf, von der lokalen Schulleitung und vom Elternrat der Schule Wettingen Dorf unterstützt.
Offizielle Antwort:
Mit der Erarbeitung des kommunalen Gesamtplans Verkehr (KGV, Stand 23. Juni 2016) wurde festgestellt, dass die Aufenthaltsqualität entlang der bedeutenden Gemeindestrassen aufgrund der starken Orientierung auf den motorisierten Verkehr Defizite aufweist. Demzufolge wurde als eines der Ziele definiert, den Durchgangsverkehr vorwiegend von Gemeindestrassen fernzuhalten und über die Kantonsstrassen und Hauptsammelstrassen zu führen.
Die Märzengasse ist im kommunalen Gesamtplan Verkehr als Hauptsammelstrasse klassifiziert und erfüllt somit eine wichtige Bedeutung zur zielgerichteten Bündelung und Ableitung des Verkehrs aus den umliegenden Quartieren.
Mit der Umsetzung Tempo 30-Zonen 2013 war es ein bedeutendes Konzept zur Sicherung der Quartiere vor Schleichverkehr, die Hauptsammelstrasse in Tempo 50 zu belassen. Es wurde in diesem Zusammenhang nachdrücklich kommuniziert, dass man nicht beabsichtigt, flächendeckendes Tempo 30 einzuführen.
Die Ausführungen haben nach wie vor ihre Gültigkeit und wurden in der Vergangenheit auch bereits mehrfach vom Gemeinderat an die Bevölkerung und dem Einwohnerrat mitgeteilt.
Trotzdem scheint es ein grosses Anliegen der Wettinger Bevölkerung zu sein, auf der Märzengasse Tempo 30 einzuführen. Dies hätte jedoch weitreichende Konsequenzen auf den Quell-, Ziel- und Durchgangsverkehr. So würden diese nicht mehr über die Hauptsammelstrassen gelenkt, da sich die Effekte unterschiedlicher Geschwindigkeitsregimes zur Bündelung des Verkehrs aufheben würden und somit die Automobilisten möglicherweise wieder unkontrolliert den kürzesten Weg durch die Quartiere suchen würden. Ebenfalls ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass der Ruf nach Tempo 30 auf weiteren Hauptsammelstrassen folgen würde und somit das Konzept Tempo 50 auf Hauptsammelstrassen von 2013 hinterfragt werden müsste.
Diese und weitere Konsequenzen bei der Einführung von Tempo 30 auf der Märzengasse sind daher seriös zu ermitteln, die Vor- und Nachteile (inkl. Trottoir-Erstellung) abzuwägen und allfällige Anpassungen beim KGV vorzunehmen. Dies soll in einem Gutachten geklärt werden, welches anschliessend als Grundlage für eine Entscheidung durch den Gemeinderat dienen soll.
Gemeinderat Wettingen