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Lindenfeld Suhr - Schlittelhügel soll nicht geopfert werden!

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Lindenfeld Suhr - Schlittelhügel soll nicht geopfert werden!

Beschreibung:

Der Zweckverband Lindenfeld plant, für demenzkranke Patienten einen Annexbau auf seinem Areal zu erstellen. AUSGERECHNET UNTER ANDEREM DA, WO HEUTE DER BELIEBTE "SCHLITTELHÜGEL" STEHT. (Das Lindenfeld befindet sich im Besitz der Gemeinden der Region Aarau.)

Nach der heutigen Planung käme dieser Bau auch bis auf weniger als drei Meter an den neu erstellten ebenfalls sehr beliebten Spielplatz zu stehen. Viele Bewohner des Feldquartiers würden den Verlust des Schlittelhügels und die Beeinträchtigung des Spielplatzes sehr bedauern. Es darf nicht sein, dass der sehr beliebte Schlittelhügel einem Annexbau an dieser Stelle geopfert und der Spielplatz massiv beeinträchtigt wird. Für den Annexbau gibt es auf dem relativ weitläufigen Areal des Lindenfelds weitaus geeignetere Standorte als genau diese Ecke des Areals, das zu jeder Jahres- und Tageszeit ein äusserst beliebter "Open air"-Quartiertreffpunkt ist.

Das Vorhaben an genau dieser Stelle passt auch überhaupt nicht zu den aktuellen Bestrebungen der Gemeinde Suhr, das Zusammenleben in den Quartieren zu fördern. Der Gemeinderat hat der Gemeindeversammlung im letzten Jahr genau für die Schaffung und Förderung von Quartiertreffpunkten einen Kredit von 750'000 Franken beantragt, der gutgeheissen worden ist.

Vorgeschlagene Lösung:

Der Zweckverband Lindenfeld soll prüfen, auf welchem anderen Teil des relativ grossen und zu grossen Teilen nicht überbauten Areals der geplante Annexbau erstellt werden kann, sodass der beliebte Schlittelhügel erhalten werden kann und der beliebte benachbarte Spielplatz nicht beeinträchtigt wird. Er soll davon absehen, den Annexbau an der jetzt vorgesehenen Stelle zu errichten. - Schlittelhügel und Spielplatz sollen weiterhin der Bevölkerung als bestehender, sehr beliebter Open-air-Quartiertreffpunkt zur Verfügung stehen, winters wie sommers, jeden Tag, allen - wie bis anhin!

Offizielle Antwort:

Sehr geehrter Herr Tiller, sehr geehrte Petitionsunterzeichner

Wir bestätigen hiermit, die Petition erhalten und zur Kenntnis genommen zu haben. Gerne gehen wir im Folgenden näher darauf ein.

Wir haben für das Anliegen von Herrn Tiller und der Mitunterzeichnenden viel Verständnis. Wir sind uns bewusst, dass dieser Schlittelhügel fehlen wird, existiert er doch seit Inbe-triebnahme des Lindenfelds, also seit bald 40 Jahren. Aus diesem Grund haben wir Stand-ortalternativen ernsthaft geprüft. Aber Gründe, wie beispielsweise die unterirdische Er-schliessung an die Versorgungskorridore, Platzbedarf der gesamten Anlage, Zugang (Er-schliessung auch für Notfallfahrzeuge) zum Gebäude, Zufahrt zur (aus dem Quartier angeregten) Tiefgarage, aber auch ein möglichst optimaler Betriebsablauf führten zum eingegebenen Standort. Für Trägerschaft und Geschäftsleitung bedeutete das, eine Interessenabwägung zu machen. Diese Interessenabwägung fiel zu Gunsten von 20 Menschen aus. Diesen Menschen müssen und wollen wir täglich ein Leben ermöglichen, das sich an den Bedürfnissen, die sich aus ihrer Krankheit ergeben, bestmöglich ausrichtet. Dagegen kann der Schlittelhügel selten an mehr als 5 bis 10 Tagen im Jahr genutzt werden. Zudem gibt es in nicht allzu grosser Distanz andere Schlittelmöglichkeiten.

Vor der Ausschreibungsfrist haben wir an einer Veranstaltung, zu der wir alle Anwohner eingeladen haben, über das Projekt und den Standort orientiert. An dieser wurde der Verlust des Schlittelhügels angesprochen und behandelt. Es wurde zugesagt, dass wir eine Aufschüttung des Hügels an anderer Stelle nochmals prüfen werden. Dazu kann im Moment nichts Genaueres gesagt werden. Erwähnen dürfen wir auch, dass während der Auflagefrist keine Einwendungen eingegangen sind, weder gegen das Projekt noch gegen den Standort.

In der Petition nicht erwähnt ist, dass es sich beim Grundstück nicht um ein öffentliches Grundstück handelt, sondern um ein privates. Es besteht ein Arealverbot für unbefugte Personen. Wir haben dieses Verbot gerade den Kindern und Quartierbewohner gegenüber nie durchgesetzt. Weil wir uns sehr wohl bewusst waren, dass es sich um eine gern genutzte Anlage handelt. Das, so lange keine andere Verwendung gegeben ist. Nun ist diese andere Verwendung aber gegeben: Wir brauchen diesen Platz für die Pflege und Betreuung mobiler an Demenz erkrankter Menschen. Diese können ohne entsprechende Infrastruktur ihren Bewegungsdrang nicht genügend und möglichst uneingeschränkt ausleben. Mit dem Neubau (Haus am Teich) soll diesen Menschen das Leben mit ihrer Krankheit möglichst den Bedürfnissen entsprechend geboten werden. Die Erkenntnisse und das Wissen rund um diese Krankheit haben sich in den letzten Jahren sehr stark erweitert. Diese kann nur eine darauf ausgerichtete, moderne Infrastruktur erfüllen. Die bestehende, 40-jährige Infrastruktur des Lindenfelds kann das leider nicht mehr in gewünschtem Ausmass.

Noch ein Wort zum beliebten Spielplatz: Ja, der Spielplatz wird gerne genutzt und er bleibt auch erhalten. Er wurde vor zwei Jahren eröffnet, entstanden als Folge der Inbetriebnahme des Asylzentrums. Das Areal hat das Lindenfeld zur Verfügung gestellt, da es sich als schwierig heraus stellte, überhaupt einen Spielplatz irgendwo einrichten zu können. Auch hier handelt es sich um privates Areal. Im Übrigen ist es nicht das Gebäude, das an den Spielplatz angrenzt, sondern ein geschützter Garten mit einem Pavillon.

Nochmals: Wir verstehen das Bedauern um den wegfallenden Schlittelhügel. Aber die Kostenfrage, die betrieblichen Abläufe und die Erschliessung, ober- wie unterirdisch, führten und führen zwangsläufig zu dem geplanten Standort.

Wir danken für die Kenntnisnahme und das Verständnis.

Thomas Holliger, Direktor / Beat Rüetschi, Präsident

Diese Petition ist auf folgenden Webseiten erwähnt: