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Wir wehren uns gegen die Schliessung der Geburtenabteilung in Menziken
Beschreibung:
Das Asana Spital in Menziken hat ihre Geburtenabteilung per 30. April 2018 geschlossen.
Für die Kulmer Region ist das Spital in Menziken, seit 1911 das einzige Spital welche die Möglichkeit bietet Kinder auf die Welt zu bringen.
Dass diese Abteilung nun geschlossen wird und Gebärende nach Aarau, Sursee, Baden oder Muri ausweichen müssen, ist kaum vorstellbar, soll man in Zukunft doch mindestens 30 Minuten zur Entbindung fahren!
Mancher Geburt wird dies nicht mehr bis in das Spital reichen, nicht zu vergessen, wie die persönliche und enge Bindung der Hebammen zur werdenden Mamma einfach so verloren geht.
Vorgeschlagene Lösung:
Geburtenabteilung muss weitergeführt werden. Um die Anzahl Geburten wieder zu erhöhen und dadurch die Geburtenabteilung auszulasten, bedarf beispielsweise folgende Massnahmen:
- Auf der Homepage des Spitales müsste die Seite der Geburtenabteilung aktualisiert werden (Hebammen mit Foto vorstellen, das komplette Leistungsangebot auflisten, z.B. Hypnobirthing oder Wassergeburt etc.).
- Mehr Werbung nach aussen! Inhouse ist nicht ausreichend.
- Vielleicht könnte man den Gebärsaal auch etwas moderner gestalten.
- Die Hebammen in Menziken haben ausserdem auch viele Ideen und Anregungen denen man Gehör schenken könnte.
Offizielle Antwort:
Das grosse Interesse an der Schliessung der Geburtshilfe am Spital Menziken und die vielen Reaktionen haben uns sehr gefreut und bewegt. Insbesondere die Verbundenheit mit unseren Hebammen erachten wir als grosse Wertschätzung für deren jahre- und teilweise jahrzehntelanges Wirken am Spital Menziken.
Der Entscheid zur Rückgabe des Leistungsauftrags Geburtshilfe ist uns nicht leicht gefallen. Geschäftsleitung und Verwaltungsrat haben verschiedenste Varianten und Optionen geprüft. Leider ist es uns nicht gelungen, einen qualifizierten Facharzt zu finden, der genügend Erfahrung in selbständiger Geburtshilfe aufweist und auch bereit gewesen wäre, vor Ort die notwendigen Pikettdienste zu übernehmen. Aufgrund dieser Situation konnte ein sicherer, qualitativ hochstehender Dienstbetrieb und somit die absolut prioritäre Sicherheit von Mutter und Kind nicht mehr gewährleistet werden.
Trotz fortlaufender Bemühungen, das Angebot unseres Hauses für Gebärende attraktiv zu gestalten, ging die Zahl der Geburten in den letzten Jahren stetig zurück. Im Jahr 2017 erblickten gerade noch 168 Säuglinge in unserem Spital das Licht der Welt. Neben der nicht mehr in ausreichendem Masse vorhandenen fachärztlichen Kompetenz lässt sich eine Geburtenabteilung in dieser Grössenordnung auch betriebswirtschaftlich nicht aufrechterhalten. Zur Kostendeckung aller notwendigen Vorhalteleistungen muss eine Geburtenabteilung mindestens 600 Geburten verzeichnen können.
Auf Basis dieser Ausgangslage hat der Verwaltungsrat entschieden, dem Regierungsrat des Kantons Aargau zu beantragen, das Spital Menziken vom Leistungsauftrag der Geburtshilfe zu entbinden. Bei der Beschlussfassung hat der Regierungsrat auch die künftige Sicherstellung der geburtshilflichen Versorgung der Region berücksichtigt. Er ist dabei zum Schluss gekommen, dass diese mit der Schliessung der Geburtshilfe am Spital Menziken nicht gefährdet ist, da innert nützlicher Frist genügend Institutionen, die Geburtshilfe anbieten, erreichbar sind.
Eine Wiedereröffnung ist - insbesondere auch aufgrund der unveränderten Tatsache, dass essentielle Fachkompetenzen nicht besetzt werden können - nicht realistisch.
Wir sind überzeugt, diesen für uns schmerzlichen Entscheid letztendlich auch im Interesse der werdenden Mütter getroffen zu haben. Für Ihr Engagement danken wir Ihnen herzlich und freuen uns, wenn Sie auch weiterhin mit dem Spital Menziken verbunden bleiben. Wir werden unser Bestreben, das Spital Menziken als Gesundheitszentrum für unsere Region weiterzuentwickeln und erste Anlaufstelle bei medizinischen Problemen und insbesondere bei Notfällen zu sein, unverändert fortführen.
Menziken, 20. Juni 2018
Asana Gruppe AG
Spital Menziken
Thomas Staub (Vizepräsident des Verwaltungsrats)/Daniel Schibler (Direktor)