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Berufscoaching für junge Menschen mit Fluchterfahrung
Beschreibung:
In Rodersdorf mit 1300 Einwohnern betreuen wir ehrenamtlich als Kontaktgruppe Asyl zurzeit rund 15 junge Eritreer im F und B Status im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Jeder hat ein oder mehrere Begleitpersonen, die ihn beim Wohnen, Deutsch lernen und bei der Berufssuche unterstützen. Wir sind Teil von 12 Gemeinden, welche in der Sozialregion Dorneck zusammen gefasst sind. Die Sozialregion hat keine zeitlichen Ressourcen, um individuelle Berufsbildungscoachings anzubieten. In anderen Kantonen, zum Beispiel im Kanton Thurgau konnte die Zahl der Sozialhilfeempfänger markant reduziert werden durch gezieltes Coaching über mehrere Jahre. Für uns Freiwillige ist dieser Prozess sehr arbeitsintensiv und nur wenige verfügen über die entsprechenden Kompetenzen. Wenn man will, dass die jungen Menschen eine Chance zur selbständigen Lebensbewältigung erhalten, dann bedarf es hier dringend professioneller Ressourcen, die früh eingesetzt werden.
Vorgeschlagene Lösung:
Professionelles Berufscoaching für Menschen ab Asylentscheid mit F und B Status.
Die jungen Menschen werden gezielt individuell unterstützt und niederschwellig begleitet. Berufscoaching hilft pragmatisch Lehrplätze zu finden, spricht mit Arbeitgebern und klärt die jungen Menschen auf, dass die Berufsbildung der Schlüssel ist, um langfristig von der Sozialhilfe unabhängig zu werden. Kenntnisse in Laufbahnberatung, angemessener Diagnostik und individuelle Betreuung sind für diesen Job Voraussetzung.
Wenn mehr als zwei Personen jährlich den Sprung in die ökonomische Unabhängigkeit schaffen, dann sind die Finanzierungskosten für den Coach bereits gedeckt, und die jungen Menschen erhalten eine echte Perspektive in unserer Region
Offizielle Antwort:
Der Gemeinderat Rodersdorf hat an seiner Sitzung vom 22.2.2017 die durch Maya Rechsteiner eingereichte Petition "Berufscoaching für junge Menschen mit Fluchterfahrung" zur Kenntnis genommen und beschlossen, mit diesem wichtigen Anliegen an die Sozial- und Asylregion Dorneck sowie an das kantonale Amt für Soziale Sicherheit (ASO) zu gelangen.
Beim ASO in Solothurn erfolgte die Rückmeldung, dass ein Berufscoaching im Kanton im Aufbau ist.
An der Leitorgansitzung der Sozialregion vom 30.3.2017, an welcher Gemeindepräsidien und Ressortverantwortliche Soziales der Bezirksgemeinden teilnehmen, wurde die Petitio deponiert.
Die weiteren Schritte wären das Erarbeiten eines Konzepts zur lokalen Implementierung des Berufscoachings. Die Gemeinde Rodersdorf ist bestrebt, Flüchtlinge gesamtheitlich zu integrieren und ihnen zur Unabhängigkeit in unserem Land zu verhelfen.
Dr. Karin Kälin Neuner-Jehle, Kantonsrätin & Gemeindepräsidentin Rodersdorf